Nach dem großartigen ersten Teil ("Herr der Statuen") hatte ich mich sehr auf dieses Spiel gefreut. Was für eine Enttäuschung! Das Spiel hinterlässt bei mir vor allem einen Eindruck: Es wurde auf den Markt geworfen, bevor es richtig fertig war. Warum?
UNFERTIGES:
- Teilweise haben wir sprechende, bewegliche Figuren. Dann wieder nur Spruchbänder ohne Ton, während die Figur dabei leblos in der Gegend herumsteht. Dann wieder zeigen die Figuren Lippenbewegungen und obendrüber Spruchbänder, und der Ton wird einige Sekunden später "nachgeliefert". Sehr irritierend.
- Teilweise wird ein Stück der Hintergrundgeschichte in aufwendiger Graphik erzählt; dazwischen sind dann wiederum grobe, lieblose Skizzen eingestückelt. Ich habe nichts dagegen, Rückblenden skizzenhaft darzustellen, aber so ist das inkonsistent. Als ob die Bilder einfach nicht rechtzeitig fertigwurden.
- Die Sprecher sind nicht vergleichbar mit dem wunderbaren Erzähler des ersten Teils (Rupert der Zwerg). Da war man wohl auch sparsam. Okay, "Prinzessins" Sprecherin war schon im ersten Teil nicht toll. Aber da war es ein Kind, da will ich nicht so streng sein. Jetzt hat sie eine erwachsene Sprecherin bekommen, die genauso weinerlich daherpäpt. Und die Mutter quäkt noch schlimmer. Schrecklich.
- Die Texte sind läppisch und lieblos, sie bestehen zu einem großen Teil aus knappen Standard-Rückmeldungen.
- Die Vorgeschichte wurde ebenfalls eingespart. Wer Teil 1 nicht kennt, hat keinen Plan, worum es geht. Wer ist "Prinzessin"? Soll das ein Name sein? Was habe ich mit ihr zu tun?
- Das Spiel ist viel zu kurz.
WEITERE ÄRGERNISSE:
- Die Figuren, Prinzessin und ihre Mutter, bleiben blass und uninteressant. Kein Wunder, da wir so ziemlich nichts von ihnen wissen.
- Ein furchtbarer Elfenprinz, der an pubertärem Gehabe und Schmoll-Skill Anakin Skywalker noch in die Tasche steckt.
- Die Rückmeldungen bei "falschen" Aktionen. Ich halte z. B. einen Kelch in einen Wasserfall - so sinnlos ist das ja nicht. Antwort des Spiels: "Maybe I'm just tired." Nein, lieber Entwickler, ich bin nicht müde, ich habe nur etwas getan, was nicht von dir vorgesehen war. Nenn mich pingelig, aber es stört mich, wenn das mir als Spieler angelastet wird. - Im Deutschen erscheinen hier Standardfloskeln wie "Ups. Keine Chance."
- Karte UND Tip transportieren zum richtigen Ort - der Tip ist daher überflüssig.
- Die Story ist wirr. Schon direkt am Anfang muss man sich fragen: Woher kennt die Mutter "Prinzessins" Namen? Sie sieht ihre Tochter zum ersten Mal, und der Name wurde ihr vom Stiefvater gegeben.
- "Diese Eiseskälte ist nichts für mich. Aber ich weiß, wem sie nichts ausmacht" - obwohl wir das an dieser Stelle noch nicht wissen. Auch andere lose Enden bleiben lose.
- Wo kommen bei der Rückkehr zur Anfangszene das Gitter und das Tor von Moria her?
- Zu den Golems kommen auch noch diese seltsamen Elfen und der Geisterpirat Le Chuck. Das ist mir zu viel des Unfugs.
- Das Ende kommt viel zu abrupt, auch im Bonuskapitel.
GUT BIS RICHTIG SCHÖN:
- Soweit die Graphik fertigwurde, ist sie wieder wunderschön und fein detailliert.
- Auch die Animationen fand ich schön, incl. derer von "Prinzessin", auch wenn sie allzuoft reglos herumsteht.
- Wie das Vorgängerspiel wurde dieses fast durchgehend sehr gut übersetzt.
- Die Wimmelbilder sind minimal interaktiv und gehen nach Wortliste, sind aber wie die Hauptszenen schön gestaltet.
- Ein echtes Highlight sind die Minigames! Viele sind extrem leicht, aber es sind auch ein paar sehr charmante dabei (der kleine Held, der durch eine Miniaturlandschaft zu führen ist), sowie ein paar schwierigere Puzzles. Darunter ein sehr schönes und originelles Geschicklichkeitsspiel, das bunte Glaskugeln involviert. Nicht aufgeben, sondern überlegen, an welche Positionen die Kugeln müssen (alle, nicht nur die bunten!) und wie man die Kugeln beeinflussen kann. Nicht alle reagieren gleich!
EXTRAS DER SAMMLEREDITION:
- 18 kleine Chamäleon-Drachen zum Sammeln, die man nur anklicken kann, wenn sie sichtbar sind
- Trophäen
- Handbuch
- Musik, Videos, Screensaver, Hintergründe
- ein sehr kurzes Bonuskapitel, für das Verständnis des Hauptspiels nicht erforderlich
- KEIN Nachspielen von MG und WB, KEIN nachträgliches Sammeln der Drachen.
Wenn überhaupt, empfehle ich hier die Standardedition. Die drei Sterne sind gut gemeint, ich habe schon besseren Spielen drei Sterne gegeben.
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Overall rating
3/ 5
Bin ich die einzige, die die Story nicht kapiert hat?
Wenn ich lese, wie großartig alle die Geschichte fanden, muss ich mich das fragen. Dies ist die Situation: Unser kleiner Neffe Brandon, Luisas Sohn, hat für die Erfüllung einiger Wünsche seine Jugend an eine "nette alte Frau" verkauft. Deshalb altert er nun auf gräßliche Weise. Klasse Sache - Wünsche, deren Erfüllung ganz anders kommt, als man dachte! Ich dachte an alte Zeiten, wo wir uns in der Jugendherberge um Mitternacht die Geschichte von der Affenpfote erzählten...
Leider wurde hier aus dem guten Konzept nichts gemacht. Oder ich habe es nicht verstanden. Es geht damit los, dass der Dämon Brandons Lieblingspuppe stiehlt und ihn so in den Sumpf lockt. Dort bietet er ihm ein Zauberpapier an, das Wünsche wahr werden lässt, die darauf geschrieben werden.
* Wunsch 1: Brandons Lieblingspuppe sollte lebendig werden. Okay, außer: Laut Brandons Tagebuch war die Puppe schon lebendig, als sie gestohlen wurde, also schon bevor er diesen Wunsch aufschrieb. Irgendwie konfus.
* Von Wunsch 2 erfahren wir nur, dass er Brandons Vater John Gray nach Hause zurückbringen sollte, der in Sibirien nach dem Kult des Dämons suchte. Was Brandon sich genau gewünscht hat, kommt nie heraus, und ebensowenig, warum es schiefging.
Ich weiß nicht, ob es noch mehr "gefährliche Wünsche gab, ich habe zumindest keine bemerkt. Mein Eindruck ist, dass man mit einer guten Grundidee begann, die dann aber im Lauf der Spielentwicklung von anderen Dingen völlig verschüttet wurde. Wie z. B. von einem langen Kapitel, in dem Luisa von einem Schlangenbiss geheilt werden muss und das mit den Wünschen nichts zu tun hat. (Haben wir da tatsächlich den armen Vogel unter dem Wok gelassen? :/)
(Seitengedanke: Was hat der Dämon sich eigentlich gedacht? Wenn ich ein Dämon bin, der das Vertrauen eines kleinen Kinds gewinnen will, dann verkleide ich mich doch nicht ausgerechnet als HEXE...)
DIE GRAPHIK
ist in einem ganz anderen Stil gehalten als die der beiden Vorgängerspiele und kann sich für mich nicht mit ihnen messen. Sie ist durchaus liebevoll gemacht, aber die Szenen, die teilweise auch fotorealistische Elemente enthalten, sind zu wenig aus einem Guss. Speziell die Personen sehen irgendwie... merkwürdig aus, und damit meine ich nicht nur den verhexten Brendan.
SOUNDS
Grauenhafte Sprecher. Luisa klingt wieder wie eine jammerige Dreizehnjährige. Der Junge ist unsäglich gesprochen. Die gute Nachricht: Man kann die Sprecherstimmen separat abschalten.
Gute Toneffekte, sehr hübsch z. B. das Ticken der Wohnzimmeruhr, dass man leiser und lauter hören kann, je nachdem, wo man ist. (Wenn man telportiert, sogar noch in einer Hütte im Sumpf ;))
Die Musik ist unaufdringlich, sonst nichts Besonderes.
WIMMELBILDER
Reine Wortlisten, nach denen man weiterhin hauptsächlich in Müllhaufen herumwühlt. Einige wenige sind etwas aufgeräumter als in den beiden Vorgängerspielen. Oft sind Gegenstände leider immer noch winzig oder dunkel, jedenfalls schwer zu erkennen.
MINIGAMES
Da sind einige schöne dabei, und sie sind durchaus auch mal knackig. Die Anleitungen sind teils schwer verständlich und teils auch fehlerhaft. Da hilft dann nur Ausprobieren.
Das Gitter mit den 1-2-3-4-Plättchen funktioniert nicht richtig, eine von zwei möglichen Lösungen wird nicht als richtig anerkannt.
GAMEPLAY
Sehr gut fand ich: Wir behalten tatsächlich _einen_ nützlichen Gegenstand vom Anfang bis zum Ende: den treuen Feuerstein! Dafür könnte ich die Entwickler knutschen.
Wir haben eine teleportierende Karte! Das ist auch verdammt gut so, denn das Motto "Hin und zurück und hin und zurück" ist hier in abenteuerliche Dimensionen getrieben, und die Wege sind teilweise lächerlich. Speziell der Weg in den Sumpf, den wir gefühlt hunderte Male zurücklegen müssen. Er führt durch den begehbaren Schrank des Kinderzimmers, eine von einer Feuerrinne (!) beleuchtete Kellertreppe in einen Keller, an dessen Decke ein gigantischer Morgenstern (!) hängt, der nur dazu gedacht ist, die Kellerrückwand zu zertrümmern (!), so dass man dort durchkann. Statt dass man einfach eine Tür gelassen hätte. Es ist unfassbar abstrus. Zumal wir hier nicht in einem alten Schloss sind, sondern in einem netten amerkanischen Einfamilienhaus.
Das Ganze wird noch absurder dadurch, dass Luisa bereits zu Beginn des Spiels in den Sumpf geht, und zwar offenbar total normal durch die Haustür. Bei uns am Kinderzimmer kam sie jedenfalls nicht vorbei.
HILFEN
Der Tip gibt in Textform an, wo wir weitermachen könnten. Das ist sehr hübsch gemacht, in Form von kleinen Visionen.
Die Karte zeigt wieder an, welche Aufgaben an den einzelnen Schauplätzen zu erledigen sind - sehr praktisch.
Wir haben eine Puppe, die aber nichts tut, als ab und zu etwas Hintergrund zu erzählen (der Sprecher ist hier immerhin halbwegs erträglich) und in nervtötender Weise auf der Karte herumzuhüpfen.
Und es gibt eine tatsächlich hilfreiche Kletterkatze, die uns ebenfalls bis zum Schluss begleitet und dankenswerterweise _nicht_ zu niedlich ist.
FAZIT: Gute Grundlage für eine Story, die leider völlig verpatzt wurde. Trotz solider Graphik und guter Minigames ist das Spiel für mich nicht mehr als mittelmäßig. Empfehlen tue ich es unter drei Bedingungen:
- wenn euch die Geschichte wurscht ist,
- wenn ihr gern auf die altmodische Weise wimmelt (Junkpile mit Wortliste),
- wenn ihr gern auch etwas knackigere Minigames löst
- oder wenn ihr einfach treue Grim-Tales-Sammler seid :)
STANDARD ODER SAMMLER?
Das Hauptspiel ist in sich abgeschlossen, das Bonuskapitel ist lediglich eine Verlängerung und trägt nicht zum Verständnis bei. Sonst gibt es nicht viele Extras. Deshalb empfehle ich, bei der Standardedition zu bleiben.
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3/ 5
Bin ich die einzige, die die Story nicht kapiert hat?
Wenn ich lese, wie großartig alle die Geschichte fanden, muss ich mich das fragen. Dies ist die Situation: Unser kleiner Neffe Brandon, Luisas Sohn, hat für die Erfüllung einiger Wünsche seine Jugend an eine "nette alte Frau" verkauft. Deshalb altert er nun auf gräßliche Weise. Klasse Sache - Wünsche, deren Erfüllung ganz anders kommt, als man dachte! Ich dachte an alte Zeiten, wo wir uns in der Jugendherberge um Mitternacht die Geschichte von der Affenpfote erzählten...
Leider wurde hier aus dem guten Konzept nichts gemacht. Oder ich habe es nicht verstanden. Es geht damit los, dass der Dämon Brandons Lieblingspuppe stiehlt und ihn so in den Sumpf lockt. Dort bietet er ihm ein Zauberpapier an, das Wünsche wahr werden lässt, die darauf geschrieben werden.
* Wunsch 1: Brandons Lieblingspuppe sollte lebendig werden. Okay, außer: Laut Brandons Tagebuch war die Puppe schon lebendig, als sie gestohlen wurde, also schon bevor er diesen Wunsch aufschrieb. Irgendwie konfus.
* Von Wunsch 2 erfahren wir nur, dass er Brandons Vater John Gray nach Hause zurückbringen sollte, der in Sibirien nach dem Kult des Dämons suchte. Was Brandon sich genau gewünscht hat, kommt nie heraus, und ebensowenig, warum es schiefging.
Ich weiß nicht, ob es noch mehr "gefährliche Wünsche gab, ich habe zumindest keine bemerkt. Mein Eindruck ist, dass man mit einer guten Grundidee begann, die dann aber im Lauf der Spielentwicklung von anderen Dingen völlig verschüttet wurde. Wie z. B. von einem langen Kapitel, in dem Luisa von einem Schlangenbiss geheilt werden muss und das mit den Wünschen nichts zu tun hat. (Haben wir da tatsächlich den armen Vogel unter dem Wok gelassen? :/)
(Seitengedanke: Was hat der Dämon sich eigentlich gedacht? Wenn ich ein Dämon bin, der das Vertrauen eines kleinen Kinds gewinnen will, dann verkleide ich mich doch nicht ausgerechnet als HEXE...)
DIE GRAPHIK
ist in einem ganz anderen Stil gehalten als die der beiden Vorgängerspiele und kann sich für mich nicht mit ihnen messen. Sie ist durchaus liebevoll gemacht, aber die Szenen, die teilweise auch fotorealistische Elemente enthalten, sind zu wenig aus einem Guss. Speziell die Personen sehen irgendwie... merkwürdig aus, und damit meine ich nicht nur den verhexten Brendan.
SOUNDS
Grauenhafte Sprecher. Luisa klingt wieder wie eine jammerige Dreizehnjährige. Der Junge ist unsäglich gesprochen. Die gute Nachricht: Man kann die Sprecherstimmen separat abschalten.
Gute Toneffekte, sehr hübsch z. B. das Ticken der Wohnzimmeruhr, dass man leiser und lauter hören kann, je nachdem, wo man ist. (Wenn man telportiert, sogar noch in einer Hütte im Sumpf ;))
Die Musik ist unaufdringlich, sonst nichts Besonderes.
WIMMELBILDER
Reine Wortlisten, nach denen man weiterhin hauptsächlich in Müllhaufen herumwühlt. Einige wenige sind etwas aufgeräumter als in den beiden Vorgängerspielen. Oft sind Gegenstände leider immer noch winzig oder dunkel, jedenfalls schwer zu erkennen.
MINIGAMES
Da sind einige schöne dabei, und sie sind durchaus auch mal knackig. Die Anleitungen sind teils schwer verständlich und teils auch fehlerhaft. Da hilft dann nur Ausprobieren.
Das Gitter mit den 1-2-3-4-Plättchen funktioniert nicht richtig, eine von zwei möglichen Lösungen wird nicht als richtig anerkannt.
GAMEPLAY
Sehr gut fand ich: Wir behalten tatsächlich _einen_ nützlichen Gegenstand vom Anfang bis zum Ende: den treuen Feuerstein! Dafür könnte ich die Entwickler knutschen.
Wir haben eine teleportierende Karte! Das ist auch verdammt gut so, denn das Motto "Hin und zurück und hin und zurück" ist hier in abenteuerliche Dimensionen getrieben, und die Wege sind teilweise lächerlich. Speziell der Weg in den Sumpf, den wir gefühlt hunderte Male zurücklegen müssen. Er führt durch den begehbaren Schrank des Kinderzimmers, eine von einer Feuerrinne (!) beleuchtete Kellertreppe in einen Keller, an dessen Decke ein gigantischer Morgenstern (!) hängt, der nur dazu gedacht ist, die Kellerrückwand zu zertrümmern (!), so dass man dort durchkann. Statt dass man einfach eine Tür gelassen hätte. Es ist unfassbar abstrus. Zumal wir hier nicht in einem alten Schloss sind, sondern in einem netten amerkanischen Einfamilienhaus.
Das Ganze wird noch absurder dadurch, dass Luisa bereits zu Beginn des Spiels in den Sumpf geht, und zwar offenbar total normal durch die Haustür. Bei uns am Kinderzimmer kam sie jedenfalls nicht vorbei.
HILFEN
Der Tip gibt in Textform an, wo wir weitermachen könnten. Das ist sehr hübsch gemacht, in Form von kleinen Visionen.
Die Karte zeigt wieder an, welche Aufgaben an den einzelnen Schauplätzen zu erledigen sind - sehr praktisch.
Wir haben eine Puppe, die aber nichts tut, als ab und zu etwas Hintergrund zu erzählen (der Sprecher ist hier immerhin halbwegs erträglich) und in nervtötender Weise auf der Karte herumzuhüpfen.
Und es gibt eine tatsächlich hilfreiche Kletterkatze, die uns ebenfalls bis zum Schluss begleitet und dankenswerterweise _nicht_ zu niedlich ist.
EXTRAS DER SAMMLEREDITION:
- Bonuskapitel
- eingebautes Lösungsbuch
- 8 Entwürfe
- 8 Hintergründe
- 4 Soundtracks.
KEINE Sammelobjekte.
KEINE wiederspielbaren WB und MG.
Das Bonuskapitel ist eine Fortführung der Geschichte, in der der Dämon irgendwie doch nochmal wiederkehrt, um Rache zu üben. Wenige WB und MG, hauptsächlich einfache Minesweeper-Gitter. Das Bonuskapitel wird zum Verständnis des Hauptspiels nicht gebraucht. Die Graphik hat mir hier aber besser gefallen als im Hauptspiel.
FAZIT: Gute Grundlage für eine Story, die leider völlig verpatzt wurde. Trotz solider Graphik und guter Minigames ist das Spiel für mich nicht mehr als mittelmäßig. Empfehlen tue ich es unter drei Bedingungen:
- wenn euch die Geschichte wurscht ist,
- wenn ihr gern auf die altmodische Weise wimmelt (Junkpile mit Wortliste),
- wenn ihr gern auch etwas knackigere Minigames löst
- oder wenn ihr einfach treue Grim-Tales-Sammler seid :)
Wegen der mageren Extras empfehle ich, bei der Standardedition zu bleiben.
Ich habe mich von den hohen Bewertungen hinreißen lassen, unbesehen die Sammleredition zu kaufen. Dann war ich erstmal enttäuscht, denn ich hatte Erwartungen an das Spiel, die es nicht erfüllt hat. Es passt nämlich überhaupt nicht in die Royal-Detective-Reihe. Ich hatte ein Spiel in der Art von "Herr der Statuen" erwartet und erhofft - wer's noch nicht kennt, unbedingt mal ausprobieren! Das ist es aber nicht. Was keineswegs heißt, dass es schlecht ist!!
DARSTELLUNG/GRAPHIK
Die Golems hier wirken wie tapsige große Puppen und benehmen sich auch so. Trotz einigen Toten, die zu beklagen sind, ist das Spiel bunt und fröhlich gestaltet und hat so mit der geheimnisvollen Stimmung und den unheimlich-majestätischen Figuren des ersten Teils nur sehr wenig gemeinsam (vom zweiten Teil schweigen wir mal lieber :-)) Es würde vom Charakter her viel besser in die Christmas-Stories-Reihe passen. Ich bin sicher, dass es vielen gerade deshalb gefallen wird, inclusive dem putzigen kleinen Golem-Helfer, den wir uns erschaffen. Mir gefiel es durchaus auch - ich fand es nur schade um den speziellen Charakter der Reihe.
STORY
Ja, es gibt eine, und gar keine schlechte! wenn sie sich auch immer wieder in allzu vielen beliebigen Schauplätzen zerfasert. Das Ende bringt eine überraschende Wendung.
Sehr schön fand ich, dass die Geschichte ein ausgestaltetes Ende hatte.
SOUNDS
Der Soundtrack ist insgesamt sehr kurz, darum wiederholt er sich bald. Die Sprecher gefielen mir gar nicht. Wo ist der wunderbare Erzähler aus dem ersten Teil geblieben?
Wegen der Sounds ziehe ich bei "Bild- und Soundqualität" einen Stern ab, den kann die tolle Graphik auch nicht retten.
MINIGAMES
Die Minigames sind zumeist eher einfach, aber so reizend gestaltet, dass sie auch Rätselnussknackern wie mir Spaß machen.
WIMMELBILDER
Sehr abwechslungsreich, fast schon eigene Minigames!
GAMEPLAY
Das Spiel spielt sich sehr flüssig und angenehm. Was mich etwas gestört hat: Die Bändertexte sind oft banal und manchmal unpassend: "Ein Delphin fehlt" - obwohl nichts darauf hinweist. Überhaupt fand ich die Hilfen allzu aufdringlich. Als ob "Hier ist etwas vergraben" nicht reichte, steckt auch noch ein Schild mit einer Schippe drauf im Beet. Das ist Kindergartenniveau, und für Kleinkinder ist die Story dann stellenweise doch zu brutal. Hier sollten die Entwickler sich entscheiden, für wen das Spiel gedacht sein soll.
LÄNGE
Weder besonders kurz noch besonders lang.
STANDARD- ODER SAMMLEREDITION?
Das Hauptspiel findet zu einem runden Ende, das Bonuskapitel ist zum Verständnis nicht nötig. Ich empfehle es in diesem Fall aber. Es hat ein wahrlich heroisches Ende!
EXTRAS DER SAMMLEREDITION:
- Ein schönes Bonuskapitel
- Lösungshandbuch
- 25 Chamäleonobjekte (in den Hauptszenen)
- 14 Sammelobjekte (Statuen, ebenfalls in den Hauptszenen)
- 13 wiederspielbare Wimmelbilder
- 12 wiederspielbare Minigames
- 3 Bildschirmschoner
- Entwürfe
- Musik
Verpasste Sammelgegenstände können nachträglich NICHT mehr gesucht werden. Das Lösungsbuch gibt im Anhang aber die Fundorte an, so dass man sich noch im Spiel vergewissern kann, ob man alles hat.
FAZIT: Ein gutes, solides 4-Sterne-Spiel, das ich wirklich empfehlen kann.
Habe ich schon gesagt, dass ihr den ersten Teil ausprobieren solltet, falls ihr ihn noch nicht kennt? Nur zur Sicherheit :-)
Ich habe mich von den hohen Bewertungen hinreißen lassen, unbesehen die Sammleredition zu kaufen. Dann war ich erstmal enttäuscht, denn ich hatte Erwartungen an das Spiel, die es nicht erfüllt hat. Es passt nämlich überhaupt nicht in die Royal-Detective-Reihe. Ich hatte ein Spiel in der Art von "Herr der Statuen" erhofft - wer's noch nicht kennt, unbedingt mal ausprobieren! Das ist es aber nicht.
DARSTELLUNG/GRAPHIK
Die Golems hier wirken eher wie tapsige große Puppen und benehmen sich auch so. Trotz einigen Toten, die zu beklagen sind, ist das Spiel bunt und fröhlich gestaltet und hat so mit der geheimnisvollen Stimmung und den unheimlich-majestätischen Figuren des ersten Teils nur sehr wenig gemeinsam (vom zweiten Teil schweigen wir mal lieber :-)) Es würde vom Charakter her viel besser in die Christmas-Stories-Reihe passen. Ich bin sicher, dass es vielen gerade deshalb gefallen wird, inclusive dem putzigen kleinen Golem-Helfer, den wir uns erschaffen. Mir gefiel es durchaus auch - ich fand es nur schade um den speziellen Charakter der Reihe.
STORY
Ja, es gibt eine, und gar keine schlechte! wenn sie sich auch immer wieder in allzu vielen beliebigen Schauplätzen zerfasert. Das Ende bringt eine überraschende Wendung.
Sehr schön fand ich, dass die Geschichte ein ausgestaltetes Ende hatte.
SOUNDS
Der Soundtrack ist insgesamt sehr kurz, darum wiederholt er sich bald. Die Sprecher gefielen mir gar nicht. Wo ist der wunderbare Erzähler aus dem ersten Teil geblieben?
MINIGAMES
Die Minigames sind zumeist eher einfach, aber so reizend gestaltet, dass sie auch Rätselnussknackern wie mir Spaß machen.
WIMMELBILDER
Sehr abwechslungsreich, fast schon eigene Minigames!
GAMEPLAY
Das Spiel spielt sich sehr flüssig und angenehm. Was mich etwas gestört hat: Die Bändertexte sind oft banal und manchmal unpassend: "Ein Delphin fehlt" - obwohl nichts darauf hinweist. Überhaupt fand ich die Hilfen allzu aufdringlich. Als ob "Hier ist etwas vergraben" nicht reichte, steckt auch noch ein Schild mit einer Schippe drauf im Beet. Das ist Kindergartenniveau, und für Kleinkinder ist die Story dann stellenweise doch zu brutal. Hier sollten die Entwickler sich entscheiden, für wen das Spiel gedacht sein soll.
LÄNGE
Weder besonders kurz noch besonders lang.
Das Spiel findet zu einem runden Ende, das Bonuskapitel ist zum Verständnis nicht nötig. Ein gutes, solides 4-Sterne-Spiel, das ich empfehlen kann, aber nichts, was mir lange in Erinnerung bleiben wird.
Habe ich schon gesagt, dass ihr den ersten Teil ausprobieren solltet, falls ihr ihn noch nicht kennt? Nur zur Sicherheit :-)
... in diesem Krimi, der uns ins prächtige St. Petersburg führt.
STORY
Wir sind Dr. Hawthorn, Spezialist(in) für Hypnose, und sollen herausfinden, was hinter den seltsamen Aussetzern der Ballerina Irina steckt. Bald gibt es einen Mord. Und Irina verschwindet...
Die Story schleppt sich etwas hin, und sehr viel Hintergrund zu den Figuren gibt es während des Geschleppes leider nicht zu entdecken. Fragwürdig bleibt auch, ob man eine nicht-mordlustige Person per Hypnose zum Mord treiben kann. Soweit ich weiß, geht das nicht. Aber okay, es ist ein Spiel. Der Schluss bringt eine überraschende Wendung!
Hübsch fand ich das russische Lokalkolorit, das aber auch nicht übertrieben ist. Hier ein Schmuck-Ei, dort eine Matruschka, gerade richtig.
BESONDERHEIT
Mit unserer treuen Pendeluhr können wir Personen hypnotisieren, um Indizien zu finden. Das geschieht mit einem wiederkehrenden Minigame, das von Mal zu Mal schwieriger wird. Die Anleitung ist nicht sehr deutlich, aber man hat es durch Probieren schnell raus.
GRAPHIK UND SOUNDS
Schöne Bilder! Wer es gern farbenfroh hat, wird dieses Spiel mögen. Die Farbpalette leuchtet in Rot-, Rosa-, Gold- und Grüntönen.
Die Musik fand ich nicht außergewöhnlich, aber als Untermalung recht hübsch.
Gar nicht haben mir die Sprecher gefallen. Die männliche Hauptperson röhrt urwüchsig herum, Irina hingegen erfüllt mit ihrem kläglichen kleinkindhaften Wimmern jedes traurige Klischee der Frau-in-Schwierigkeiten. Meh.
DIE WIMMELBILDER:
Sie sindteilweise interaktiv und sehr abwechslungsreich: Wortliste, zusammenpassende Dinge suchen, Suche nach gezeichneten verschlüsselten Hinweisen und mehr. Meist werden sogar zwei Modi kombiniert, z. B. Wortliste + Paarsuche. Mini-Wimmelbilder in Zoomfenstern gibt es auch ein paar.
Leider sind die Wimmelszenen Müllhaufen, und einige Gegenstände konnte ich nur mit Mühe erkennen (wie Schwämme, die ich für Eier hielt). Deshalb war ich dann doch nicht so begeistert.
MINIGAMES
Für meinen persönlichen Geschmack viel zu einfach, aber sehr hübsch gemacht. Die unten genannte Anzahl von 26 täuscht allerdings, da öfters nur 3-4 völlig klare Handgriffe ausgeführt werden müssen. Sowas würde ich nicht als "Minigame" bezeichnen.
Der Anleitungsknopf für die Minigames ist etwas versteckt: Es ist das winzige Fragezeichen unten Mitte.
HILFSMITTEL
Die Karte zeigt an, wo etwas zu tun ist, und teleportiert.
Der Tip ist zuverlässig.
Nervig fand ich die Hilfstexte, wenn man sie abstellt. Statt dass dann einfach keine kommen, steht da ständig "Tja..." und "Und was jetzt?" Da habe ich sie lieber wieder eingeschaltet.
Es gibt KEIN Tagebuch.
EXTRAS DER SAMMLEREDITION
Eingebautes Lösungshandbuch
Bonuskapitel (eigenständig, nicht nötig fürs Verständnis des Hauptspiels)
In allen Hauptszenen: Sammelobjekte (Glocken)
KEINE Chamäleonobjekte
26 wiederspielbare Minigames, 6 davon im Bonuskapitel
Im Vorspann sehen wir, wie die Braut, unsere Schwester, von einer Brücke stürzte - oder gestürzt wurde? Ist sie ertrunken, oder was wurde aus ihr? Auf der Suche nach der Antwort begegnen wir einer dämonischen Gestalt, die uns einen Handel anbietet: Wir können in die Erinnerungen unserer Schwester eintauchen und sie vielleicht retten. Scheitern wir aber, verlieren wir unsere Seele an den Dämon... So durchstreifen wir das alte Herrenhaus und seine Umgebung auf der Suche nach Luisa.
Wirklich klasse. Schöne Schauplätze in gedeckten Farben, teils mit liebevollen und auch mal humorvollen Details ausgestattet (die kistenfressenden Termiten, die Dynamitkatze!)
SOUNDS UND MUSIK
Die Musik ist eintönig, aber untermalt die Szenen unauffällig und stimmungsvoll.
Die Toneffekte sind sehr gut - Donner, heulender Wind und hier und da ein Effekt, der einen auffahren lässt...
Sprecherstimmen gibt es keine - das ist für die Entstehungszeit des Spiels aber auch normal.
DIE STORY
ist vorhanden und hat immerhin einen roten Faden: Wir suchen unsere Schwester im alten Schloss der Familie und erfahren nach und nach mehr über das, was vorgefallen ist. Nicht neu, aber solide. Schwächen gibt es hier aber auch, und nicht zu knapp, s. weiter unten.
GAMEPLAY
Schön fand ich, dass nicht jeder Schauplatz mit Aktionen überladen war. Neben den Wimmelbildern gibt es normalerweise nicht mehr als zwei Hotspots pro Szene.
Wimmelbilder gibt es viele - also wirklich was für Wimmelfreunde.
DIE MINIGAMES
sind teilweise recht anspruchsvoll. Für Nicht-gern-Puzzler gibt es die Möglichkeit, Puzzles zu überspringen.
WIMMELBILDER
gibt es sehr viele, ein Fest für Wimmler. Es wird noch rein nach Wortliste gesucht, normal für die Entstehungszeit.
LOKALISATION
Die Übersetzung ist halbwegs in Ordnung. Ein paar Ausrutscher vernebeln das Verständnis (wie "Briefe" für "letters", wenn Buchstaben gemeint sind), aber es hält sich in Grenzen.
- Wir erfahren zu wenig über die Hintergründe und Personen, die deshalb blass und uninteressant bleiben.
- Trotz allen Entdeckungen, die wir machen: Was nun eigentlich zwischen den Brautleuten vorgefallen ist, was auf der Brücke geschah, was aus dem Bräutigam wurde, erfahren wir nicht.
- Das Ende des Hauptspiels ist lieblos und abrupt gestaltet. (Das gilt fürs Bonus-Kapitel leider auch.) Es wird auch nicht klar, was am Schluss mit dem Gegenspieler passiert.
Es bleiben offene Fragen:
- Unsere Figur, Anna Gray, ist die Zwillingsschwester von Luisa Gray. Auch die Vorfahren heißen Gray, wie wir in späteren Spielen erfahren, und der Familiensitz ist das Gray-Anwesen. Wieso heiratet Luisa dann hier einen "Mr. Gray", wenn _sie_ doch die geborene Gray ist? Oder heißen in dieser Welt alle Leute zufällig Gray?
- Wenn die Schwestern exakt gleich alt sind, warum ist dann Anna für Luisa verantwortlich? Warum musste Luisa beim Kindermädchen bleiben, während Anna auf ein Internat ging?
Es sieht sehr danach aus, dass die Story während der Entwicklung mehrfach verändert wurde und dass Versatzstücke aus den ersten Entwürfen einfach stehenblieben (Luisa heiratet in die Familie Gray ein, Anna ist deutlich älter als Luisa), obwohl sie nun völlig unsinnig sind. Schade.
ADVENTURE
Das Spieldesign auf der Adventureebene ist schlecht. Zu viel ist unsinnig und/oder wird nicht erklärt.
Beispiel 1: Im Haus hat die Polizei in zwei angrenzenden Räumen Tatort-Absperrbänder gespannt. Das erste schneiden wir durch. Daraufhin löst sich offenbar unser Schneidewerkzeug in Luft auf, denn für das nächste Band müssen wir ein neues finden. Selbstzerstörung nützlicher Gegenstände ist zwar leider typisch für diese Art Spiele, aber so krass widersprüchlich erlebt man es selten. Einfach über das Band drübersteigen oder drunterdurch schlüpfen geht auch nicht.
Beispiel 2: Der gesuchte Gegenstand eines Kapitels ist ein Taschentuch unserer Schwester, mit dem wir Staub und Spinnweben entfernen müssen, um das nächste Kapitel zu erreichen. So weit, so gut, aber: Es liegen zig Sachen in den Bildern herum, mit denen man putzen könnte. Zwischenzeitlich haben wir sogar einen Staubwedel im Inventar. Trotzdem muss es das Taschentuch sein.
DIE WIMMELBILDER
sind fast samt und sonders Müllhaufen. (Viele _heißen_ sogar "Müllhaufen" - das ist immerhin eine lustige Idee.)
Viel zu viele WB für meinen Geschmack.
MINIGAMES
Die Erklärungen sind teilweise kryptisch.
Reset ist nicht möglich, wenn man merkt, dass man einen Fehler gemacht hat. Man muss es durchziehen und kann erst dann neu beginnen.
Ein Puzzle (das Alphabetpuzzle) ist offenbar hart kodiert. Es funktioniert nur auf eine bestimmte Weise, während eine andere auch gehen müsste.
HILFSMITTEL
Viel Gerenne, keine Karte.
Etwas nervig: Das Inventar lässt sich nicht feststellen.
Ein graphisch sehr schön gestaltetes Spiel, das aber vom Gameplay und von der Story her viel zu wünschen übriglässt. Wen das nicht stört und wer gerne Old-School-Wimmelbilder ohne Interaktion spielt, dem empfehle ich das Spiel. Allerdings in der Standardedition, denn die Extras der Sammleredition sind den Aufpreis nicht wert. (Falls jemand aus "ahnenforscherischen" Gründen erwägt, die Sammleredition zu kaufen: Das Bonuskapitel liefert keine zusätzlichen Hintergrund über die Familie Gray.)
Im Vorspann sehen wir, wie die Braut, unsere Schwester, von einer Brücke stürzte - oder gestürzt wurde? Ist sie ertrunken, oder was wurde aus ihr? Auf der Suche nach der Antwort begegnen wir einer dämonischen Gestalt, die uns einen Handel anbietet: Wir können in die Erinnerungen unserer Schwester eintauchen und sie vielleicht retten. Scheitern wir aber, verlieren wir unsere Seele an den Dämon... So durchstreifen wir das alte Herrenhaus und seine Umgebung auf der Suche nach Luisa.
Wirklich klasse. Schöne Schauplätze in gedeckten Farben, teils mit liebevollen und auch mal humorvollen Details ausgestattet (die kistenfressenden Termiten, die Dynamitkatze!)
SOUNDS UND MUSIK
Die Musik ist eintönig, aber untermalt die Szenen unauffällig und stimmungsvoll.
Die Toneffekte sind sehr gut - Donner, heulender Wind und hier und da ein Effekt, der einen auffahren lässt...
Sprecherstimmen gibt es keine - das ist für die Entstehungszeit des Spiels aber auch normal.
DIE STORY
ist vorhanden und hat immerhin einen roten Faden: Wir suchen unsere Schwester im alten Schloss der Familie und erfahren nach und nach mehr über das, was vorgefallen ist. Nicht neu, aber solide. Schwächen gibt es hier aber auch, und nicht zu knapp, s. weiter unten.
GAMEPLAY
Schön fand ich, dass nicht jeder Schauplatz mit Aktionen überladen war. Neben den Wimmelbildern gibt es normalerweise nicht mehr als zwei Hotspots pro Szene.
Wimmelbilder gibt es viele - also wirklich was für Wimmelfreunde.
DIE MINIGAMES
sind teilweise recht anspruchsvoll. Für Nicht-gern-Puzzler gibt es die Möglichkeit, Puzzles zu überspringen.
WIMMELBILDER
gibt es sehr viele, ein Fest für Wimmler. Es wird noch rein nach Wortliste gesucht, normal für die Entstehungszeit.
LOKALISATION
Die Übersetzung ist halbwegs in Ordnung. Ein paar Ausrutscher vernebeln das Verständnis (wie "Briefe" für "letters", wenn Buchstaben gemeint sind), aber es hält sich in Grenzen.
- Wir erfahren zu wenig über die Hintergründe und Personen, die deshalb blass und uninteressant bleiben.
- Trotz allen Entdeckungen, die wir machen: Was nun eigentlich zwischen den Brautleuten vorgefallen ist, was auf der Brücke geschah, was aus dem Bräutigam wurde, erfahren wir nicht.
- Das Ende des Hauptspiels ist lieblos und abrupt gestaltet. Es wird auch nicht klar, was mit dem Gegenspieler passiert.
Es bleiben offene Fragen:
- Unsere Figur, Anna Gray, ist die Zwillingsschwester von Luisa Gray. Auch die Vorfahren heißen Gray, wie wir in späteren Spielen erfahren, und der Familiensitz ist das Gray-Anwesen. Wieso heiratet Luisa dann hier einen "Mr. Gray", wenn _sie_ doch die geborene Gray ist? Oder heißen in dieser Welt alle Leute zufällig Gray?
- Wenn die Schwestern exakt gleich alt sind, warum ist dann Anna für Luisa verantwortlich? Warum musste Luisa beim Kindermädchen bleiben, während Anna auf ein Internat ging?
Es sieht sehr danach aus, dass die Story während der Entwicklung mehrfach verändert wurde und dass Versatzstücke aus den ersten Entwürfen einfach stehenblieben (Luisa heiratet in die Familie Gray ein, Anna ist deutlich älter als Luisa), obwohl sie nun völlig unsinnig sind. Schade.
ADVENTURE
Das Spieldesign auf der Adventureebene ist schlecht. Zu viel ist unsinnig und/oder wird nicht erklärt.
Beispiel 1: Im Haus hat die Polizei in zwei angrenzenden Räumen Tatort-Absperrbänder gespannt. Das erste schneiden wir durch. Daraufhin löst sich offenbar unser Schneidewerkzeug in Luft auf, denn für das nächste Band müssen wir ein neues finden. Selbstzerstörung nützlicher Gegenstände ist zwar leider typisch für diese Art Spiele, aber so krass widersprüchlich erlebt man es selten. Einfach über das Band drübersteigen oder drunterdurch schlüpfen geht auch nicht.
Beispiel 2: Der gesuchte Gegenstand eines Kapitels ist ein Taschentuch unserer Schwester, mit dem wir Staub und Spinnweben entfernen müssen, um das nächste Kapitel zu erreichen. So weit, so gut, aber: Es liegen zig Sachen in den Bildern herum, mit denen man putzen könnte. Zwischenzeitlich haben wir sogar einen Staubwedel im Inventar. Trotzdem muss es das Taschentuch sein.
DIE WIMMELBILDER
sind fast samt und sonders Müllhaufen. (Viele _heißen_ sogar "Müllhaufen" - das ist immerhin eine lustige Idee.)
Viel zu viele WB für meinen Geschmack.
MINIGAMES
Die Erklärungen sind teilweise kryptisch.
Reset ist nicht möglich, wenn man merkt, dass man einen Fehler gemacht hat. Man muss es durchziehen und kann erst dann neu beginnen.
Ein Puzzle (das Alphabetpuzzle) ist offenbar hart kodiert. Es funktioniert nur auf eine bestimmte Weise, während eine andere auch gehen müsste.
HILFSMITTEL
Viel Gerenne, keine Karte.
Etwas nervig: Das Inventar lässt sich nicht feststellen.
Auch in der Sammleredition gibt es keine Trophäen, Sammelobjekte oder wiederspielbare WB und MG. Das Bonuskapitel ist ganz hübsch, aber leidet an denselben Schwächen wie das Hauptspiel. Ich würde empfehlen, hier bei der Standardedition zu bleiben.
Ein graphisch und akustisch sehr schön gestaltetes Spiel, das aber vom Spieldesign und von der Story her viel zu wünschen übriglässt. Wen das nicht stört und wer gerne Old-School-Wimmelbilder ohne Interaktion spielt, dem empfehle ich das Spiel.
I recommend this game!
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Overall rating
3/ 5
Telefonieren beim Fliegen, das kann ja nicht gutgehen...
... und so fängt dieses Spiel an, wie ach so viele Wimmelbildspiele anfangen: mit einem Unfall. Der aber nicht wirklich am Telefonieren ausgelöst wird, sondern von dem mörderischen Titelhelden, dem Sturm...
Die Schwelle, die es diesmal in einem "Übergangsritus" zu überschreiten gilt, ist die zwischen Leben und Tod. Jemand klammert sich allzu sehr ans Leben, und das hat natürlich auch etwas mit besagtem geheimnisvollen Sturm zu tun.
STORY
Dieses Spiel ist lange nicht so aus einem Guss wie frühere Spiele der Reihe. Zu vieles passt hinten und vorne nicht zusammen. Als hätten zwei Entwicklerteams daran gearbeitet und sich dabei vielleicht über die Pizzabestellungen verständigt, aber nicht über das Spiel. Den Häusern, den Namen, den Hauptpersonen nach zu urteilen, befinden wir uns in einem englischsprachigen Land auf der westlichen Hemisphäre. Zugleich gibt es dort aber auch einen buddhistischen (?) Mönch und einen fernöstlichen Tempel aus alter Zeit. (Im Bonuskapitel der Sammleredition sogar noch einen.) Mein Eindruck war, dass dieser Kulturclash an den Haaren herbeigezogen wurde, weil uns ein paar Binsenweisheiten aus der Trauerpsychologie als fernöstliche Philosophie verkauft werden sollten. Ist ja auch okay... aber warum wurde die Geschichte dann nicht einfach ganz in den Orient verlegt?
Es gibt auch weitere himmelsschreiende logische Fehler. Z. B. stellen wir wegen eines umgefallenen Hochspannungsmasts im ganzen Dorf den Strom ab. Kurze Zeit später schalten wir in einem nunmehr natürlich dunklen Haus eine Sicherung wieder ein, und der Strom geht wieder... ? Ähnlichen Blödsinn gab es leider öfter.
GRAPHIK
Teilweise sehr schöne Szenerien in leuchtenden Farben. Einige fand ich allzu kitschig, aber das ist natürlich Geschmackssache. Spektakulär ist besonders der Beginn des Spiels im tobenden Sturm. Das ist wirklich klasse gemacht, man fühlt sich wie mittendrin. Auch sonst wirkt zumindest die erste Hälfte des Hauptspiels sehr dynamisch. (Lebendig nicht, da die Spielwelt abgesehen von unseren Hauptpersonen nahezu ausgestorben ist.)
Die Figuren sind sehr gut animiert. Die Split Screens, in denen sie gezeigt werden, wenn sie sprechen, funktionieren bei diesem Spiel allerdings nicht gut. Ich assoziiere damit Actionfilme und Comic Strips. Das passt hervorragend zu Madheads "Cadenza"-Spielen, aber nicht zu diesem.
MUSIK UND SOUNDS
Die Musik fand ich nichtssagend, sie unterstützte das fernöstliche Thema auch überhaupt nicht. Die Sprecher fand ich dagegen ungewöhnlich gut - da enttäuschte Madhead Games auch diesmal nicht.
WIMMELBILDER
Die meisten sind hübsche Müllhaufen, die manchmal nicht so recht zur Umgebung passen. Abwechslungsreich sind sie aber: Wort- und Silhouettensuche, Suche nach Paaren, und eine besonders schöne, spezielle Silhouettensuche, bei der eine Folie mit Umrissen über die passenden Gegenstände geschoben werden muss. In jeder Szene ist ein Chamäleonobjekt versteckt.
Die Angabe "zeitlimitiert" bezieht sich übrigens nur auf die Extras im Bonusbereich der Sammleredition. Dort kann man die WB gegen die Uhr spielen, um bronzene, silberne und goldene Abzeichen zu gewinnen. Im normalen Hauptspiel wird die Zeit zwar auch gezählt, aber man merkt nichts davon. Also keine Sorge deshalb!
MIINIGAMES
Die Minigames fand ich hübsch gemacht, aber viel zu simpel.
LOKALISATION
Unprofessionell: Die deutsche Übersetzung ist voller Grammatikfehler. Das Spielverständnis ist dadurch nicht beeinträchtigt, nur der Genuss.
SPEZIELLES
Die schwarzen Textbänder hängen öfters vor Gegenständen oder Sammelobjekten. Das kann etwas nerven, da sie lange stehenbleiben und nicht wegklickbar sind.
DIE EXTRAS DER SAMMLEREDITION
(s. dort) braucht man zum Verständnis nicht. Die Geschichte hat dort zwar noch ein Nachspiel, die Story der Standardedition ist aber in sich abgeschlossen.
FAZIT:
Ein schwaches Spiel aus einer Reihe, die schon weit Besseres geliefert hat. Die Probezeit hilft hier leider nicht wirklich, weil der Story-Murks erst nach der Probezeit so richtig losgeht. Ich würde euch raten, auf eine Sonderaktion zu warten und aus dieser Reihe lieber "Kind des Waldes" und "Versteckspiel des Grauens" zu kaufen.
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3/ 5
Telefonieren beim Fliegen, das kann ja nicht gutgehen...
... und so fängt dieses Spiel an, wie ach so viele Wimmelbildspiele anfangen: mit einem Unfall. Der aber nicht wirklich am Telefonieren ausgelöst wird, sondern von dem mörderischen Titelhelden, dem Sturm...
Die Schwelle, die es diesmal in einem "Übergangsritus" zu überschreiten gilt, ist die zwischen Leben und Tod. Jemand klammert sich allzu sehr ans Leben, und das hat natürlich auch etwas mit besagtem geheimnisvollen Sturm zu tun.
STORY
Dieses Spiel ist lange nicht so aus einem Guss wie frühere Spiele der Reihe. Zu vieles passt hinten und vorne nicht zusammen. Als hätten zwei Entwicklerteams daran gearbeitet und sich dabei vielleicht über die Pizzabestellungen verständigt, aber nicht über das Spiel. Den Häusern, den Namen, den Hauptpersonen nach zu urteilen, befinden wir uns in einem englischsprachigen Land auf der westlichen Hemisphäre. Zugleich gibt es dort aber auch einen buddhistischen (?) Mönch, mehrere fernöstliche Tempel: einen davon als Ausgrabungsstätte im Hauptstpiel, der also schon etwas älter sein muss, und einen weiteren, der in Gebrauch zu sein scheint, im Bonuskapitel. Mein Eindruck war, dass dieser Kulturclash an den Haaren herbeigezogen wurde, weil uns ein paar Binsenweisheiten aus der Trauerpsychologie als fernöstliche Philosophie verkauft werden sollten. Ist ja auch okay... aber warum wurde die Geschichte dann nicht einfach ganz in den Orient verlegt?
Es gibt auch weitere himmelsschreiende logische Fehler. Z. B. stellen wir wegen eines umgefallenen Hochspannungsmasts im ganzen Dorf den Strom ab. Kurze Zeit später schalten wir in einem nunmehr natürlich dunklen Haus eine Sicherung wieder ein, und der Strom geht wieder... ? Ähnlichen Blödsinn gab es leider öfter.
GRAPHIK
Teilweise sehr schöne Szenerien in leuchtenden Farben. Einige fand ich allzu kitschig, aber das ist natürlich Geschmackssache. Spektakulär ist besonders der Beginn des Spiels im tobenden Sturm. Das ist wirklich klasse gemacht, man fühlt sich wie mittendrin. Auch sonst wirkt zumindest die erste Hälfte des Hauptspiels sehr dynamisch. (Lebendig nicht, da die Spielwelt abgesehen von unseren Hauptpersonen nahezu ausgestorben ist.)
Die Figuren sind sehr gut animiert. Die Split Screens, in denen sie gezeigt werden, wenn sie sprechen, funktionieren bei diesem Spiel allerdings nicht gut. Ich assoziiere damit Actionfilme und Comic Strips. Das passt hervorragend zu Madheads "Cadenza"-Spielen, aber nicht zu diesem.
MUSIK UND SOUNDS
Die Musik fand ich nichtssagend, sie unterstützte das fernöstliche Thema auch überhaupt nicht. Die Sprecher fand ich dagegen ungewöhnlich gut - da enttäuschte Madhead Games auch diesmal nicht.
WIMMELBILDER
Die meisten sind hübsche Müllhaufen, die manchmal nicht so recht zur Umgebung passen. Abwechslungsreich sind sie aber: Wort- und Silhouettensuche, Suche nach Paaren, und eine besonders schöne, spezielle Silhouettensuche, bei der eine Folie mit Umrissen über die passenden Gegenstände geschoben werden muss. In jeder Szene ist ein Chamäleonobjekt versteckt.
Die Angabe "zeitlimitiert" bezieht sich übrigens nur auf die Extras im Bonusbereich. Dort kann man die WB gegen die Uhr spielen, um bronzene, silberne und goldene Abzeichen zu gewinnen. Im Hauptspiel wird die Zeit zwar auch schon gezählt, aber man merkt nichts davon. Also keine Sorge deshalb!
MIINIGAMES
Die Minigames fand ich hübsch gemacht, aber viel zu simpel.
LOKALISATION
Unprofessionell: Die deutsche Übersetzung ist voller Grammatikfehler. Das Spielverständnis ist dadurch nicht beeinträchtigt, nur der Genuss.
SPEZIELLES
Die schwarzen Textbänder hängen öfters vor Gegenständen oder Sammelobjekten. Das kann etwas nerven, da sie lange stehenbleiben und nicht wegklickbar sind.
EXTRAS:
- In jeder Szene ist eine Gewitterwolke zu finden. Verpasste Wolken können auch nach Spielende noch gefunden werden.
- In jeder Wimmelszene ist ein Chamäleonobjekt. Verpasste CO kann man ebenfalls nach Spielende noch suchen.
- Die Minigames lassen sich NICHT wieder spielen!
- Eine Schatzsuche, in der in allen Spielszenen nochmal ein Gegenstand gesucht werden kann.
- Bonuskapitel: eine eigenständige Folgegeschichte, die die schwache Story aber auch nicht rettet
- Handbuch
- Konzeptkunst (sehr hübsch mit einem Schieber aufbereitet, mit dem man den Entwurf direkt mit dem Endergebnis vergleichen kann), Musik, Bildschirmschoner.
FAZIT:
Ein schwaches Spiel aus einer Reihe, die schon weit Besseres geliefert hat. Für die, die die "Rites of Passage" noch nicht kennen, empfehle ich "Kind des Waldes" und "Versteckspiel des Grauens".